Demokratie & Medien
Zivilgesellschaftliches Engagement
In Freiburg-Weingarten wird mittwochs zugehört – ein kleiner Beitrag zum demokratischen Zusammenleben
Medien und Rechtsextremismus
Wie umgehen mit der AfD? Muss Alice Weidel aufs Titelbild des "Stern" und Björn Höcke ins Interview beim MDR? Darüber diskutierten Journalist*innen und Wissenschaftler*innen bei der Dokumentationsstelle Rechtsextremismus in Karlsruhe.
Kämpfer für den Frieden in Nahost
Der Israeli Rami Elhanan und der Palästinenser Bassam Aramin haben ihre Töchter durch Gewalt im Nahostkonflikt verloren. Seitdem treten sie gemeinsam für Versöhnung ein – mit Humor, Hoffnung und einer unerwarteten Forderung an die Deutschen.
Esoterik und Demokratie – ein Spannungsverhältnis
Horoskope, Globuli, Glücksbringer: Im Alltag erscheint Esoterik harmlos. Wenn sich esoterische Vorstellungen aber mit rechtsextremer Ideologie vermischen wie jüngst in "Querdenker"-Kreisen, wird es gefährlich.
Interview mit dem Rechtsextremismusforscher Matthias Quent
Der Soziologe Matthias Quent über sein neues Buch „Klimarassismus. Der Kampf der Rechten gegen die ökologische Wende“
Tipps zum Umgang mit Verschwörungsgläubigen
Sarah Pohl hört sich alles an: hohle Erde, gefakte Mondlandung, Chips in Impfungen. Verschwörungsgläubige seien oft wie Verliebte, sagt die Leiterin der Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen – und setzt auf den Romeo-und-Julia-Effekt.
Rezension
Ein neuer Sammelband sensibilisiert dafür, wie Medien verantwortungsvoll über Rechtsextremismus berichten können
Parolen Paroli bieten
Wer diskriminierende Äußerungen durchgehen lässt, signalisiert Zustimmung. Wer das nicht will, muss reagieren – aber wie?
Omas gegen Rechts
In immer mehr Städten engagieren sich Frauen unter dem Label „Omas gegen Rechts“ für Demokratie und Menschenrechte – und stoßen auf große Resonanz
Interview mit der Psychologin Beate Küpper über menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland
Die große Mehrheit der Deutschen befürwortet die Demokratie – aber gleiche Rechte sollen nicht für alle gelten. Was die neue Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung über Diskriminierung und Rechtsextremismus verrät.
Erschienen am 25.4.2019 in Publik-Forum online und in der Badischen Zeitung
Die Macht der Ente im ungebremsten Nachrichtenstrom
Verschwörungstheorien und „Fake News“ verbreiten sich im Internet unaufhaltsam. Qualitätsmedien halten dagegen – und sind für die Demokratie wichtiger denn je.
Die Verantwortung der Presse in Zeiten des Rechtspopulismus
Ein Mord geschieht. Der Tatverdächtige ist ein junger Flüchtling. Darf das in der Zeitung stehen? Ein nachdenklicher Essay
Medien und Rechtsextremismus
Schreiben über Rechts: Wieviel Aufklärung tut not, wie viel Aufmerksamkeit ist angemessen? Journalisten stehen unter enormem Druck – und riskieren mitunter ihre Gesundheit
Ausstieg aus der Nazi-Szene
Felix Benneckenstein (30) war Neonazi. Vor fünf Jahren stieg er aus und engagiert sich seither gegen Rechtsextremismus.
Interview mit Felix Schmidt, Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Istanbul
Terroranschläge, Einschränkung der Pressefreiheit, Unterdrückung der Opposition – aus der Türkei erreichen uns fast täglich bedrückende Nachrichten. Wie ist die Stimmung im Land? Wer traut sich noch den Mund aufzumachen? Ulrike Schnellbach hat mit Felix Schmidt gesprochen, der das Istanbuler Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung leitet. Dem starken Mann vom Bosporus wirft er Verfassungsbruch vor. Damit hat Erdogan offenbar kein Problem.
Interview über den wachsenden Rechtsradikalismus in Europa
In Osteuropa grenzen sich Parteien und Kirchen zu wenig gegen den rückwärtsgewandten Rechtsextremismus ab, konstatiert der Politologe Michael Minkenberg. Er sieht beträchtlichen Schaden für die Demokratie und fordert ein gesamteuropäisches Vorgehen.
Initiativen gegen Rechts
Von „Gesicht zeigen“ gegen Fremdenhass über „Stolpersteine“-Initiativen zur Erinnerung an die Judenverfolgung bis hin zu „Faith Matters“ gegen Islamfeindlichkeit: Zahlreiche Initiativen arbeiten in Deutschland und Europa gegen Rechtsextremismus. Und das ist gut so.
Aktiv gegen Rechtsextremismus
„Es kann doch nicht sein, dass Nazis hier einfach rumlaufen und Leute verprügeln“, findet Oliver Rilling (20). Landauf, landab hält er Vorträge gegen Rechtsextremismus und überzeugt damit vor allem junge Leute.
Tunesien nach der Jasminrevolution
Nach dem Sturm kehrt langsam Ruhe ein. Ende Januar 2010 sucht Tunesien, das seinen langjährigen Diktator Ben Ali gestürzt hat, die Normalität. Eine Momentaufnahme von Ralf Melzer, der das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tunis leitet.
Ein Demokratietraining für junge Neonazis
„Danke für eure Mitarbeit und eure offene Diskussionskultur“, sagt der Referent. Der Vertreter des Jugendamtes zeigt sich optimistisch: „Ihr könnt noch gute Bürger werden, wenn ihr euren kritischen Geist bewahrt.“ Offene Diskussionskultur? Kritischer Geist? Wer da so umworben wird: Acht junge Männer aus der rechten Szene, die an einem Demokratietraining teilnehmen müssen – und dabei in gepflegtem Ambiente ganz unverhohlen braunes Gedankengut zum Besten geben.
Interview zum erfolgreichen Kampf gegen Rechtsextremismus
„Ein NPD-Verbot würde die rechtsextreme Szene sehr schwächen“, sagt Björn von Swieykowski von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Berlin. Man dürfte nur dann nicht den Fehler machen sich zurückzulehnen. Gegen Rechtsextremismus helfe auf Dauer nur „eine aktive Gesellschaft von demokratisch gesinnten Bürgerinnen und Bürgern“.
Zuwanderung & Integration
Interview mit dem Extremismusforscher Ismail Küpeli
Die Grauen Wölfe und ihr Umfeld bilden die zweitgrößte rechtsextreme Bewegung in Deutschland, warnt der Politologe Ismail Küpeli. Warum der Staat dem Treiben fast tatenlos zusieht – und was helfen würde, um die Anziehungskraft in der türkeistämmigen Community zu verringern.
Filmkritik
Der Animationsfilm „Warum ich hier bin“ erzählt von fünf Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland kamen. Bei der Kino-Vorstellung begegnet der syrische Junge Ahmad überraschend seinem Alter ego.
Seenotrettung
Tausende Flüchtlinge rettete die Organisation „Jugend rettet“ aus dem Mittelmeer, bis ihr Schiff im August 2017 beschlagnahmt wurde. Nun drohen der Freiburgerin Zoe und neun weiteren Crew-Mitgliedern drohen wegen „Beihilfe zur illegalen Einwanderung“ bis zu 20 Jahre Haft. In ihrem Buch „Zoe heißt Leben“ berichtet die 23-Jährige über ihre Erfahrungen mit Leben und Tod.
Fiktive Rede einer Innenministerin
Innenminister Horst Seehofer verkauft die sinkenden Flüchtlingszahlen in Deutschland als Erfolg. Man kann das auch ganz anders sehen. Ein anderer Innenminister (oder eine Ministerin) könnte vor die Öffentlichkeit treten und die aktuellen Zahlen so kommentieren…
Vom Fliehen und Ankommen
Der syrische Filmemacher Firas Alshater wurde über Nacht zum Youtube-Star – weil er den Deutschen mit Scharfsinn und Humor den Spiegel vorhält.
Engagement für Integration
Doris Wende (47) und ihre Familie haben zwei Jahre lang einen jungen Flüchtling aus Afghanistan beherbergt. Dann wurde sein Asylantrag unerwartet abgelehnt.
Angst, Gewalt und kein Ende
Viele geflüchtete Frauen kommen traumatisiert nach Deutschland. Sicher fühlen sie sich auch hier nicht. Sich mitzuteilen fällt vielen schwer.
In Ungarn werden Flüchtlinge eingesperrt
Ungarn interniert Schutzsuchende an der Grenze. Das widerspricht europäischen Grundrechten – entspricht aber weitgehend europäischer Realpolitik.
Aus dem Leben einer Flüchtlingsbetreuerin
Die Sozialarbeiterin Elisabeth Götz (46) arbeitet seit mehr als 20 Jahren in einem Freiburger Flüchtlingswohnheim – und hat sich ihren Humor bewahrt.
Deutsch-türkische Biografiegespräche
Deutsch- und Türkeistämmige erzählen einander aus ihrem Leben. Klingt banal, steckt aber voller Überraschungen. Und am Ende steht eine uralte Erkenntnis.
Einsatz für Roma-Kinder
Die Freiburger Politikstudentin Laura Gorriahn (27) hat die „Initiative Schlüsselmensch“ gegründet, die Patenschaften zwischen Studierenden und Flüchtlingskindern vermittelt.
Syrien-Flüchtlinge
Die Hilfsbereitschaft reicht nicht aus: Die Welthungerhilfe wird den syrischen Flüchtlingen in der Grenzregion wohl die Lebensmittelrationen kürzen müssen. Deutschland zeigt sich großzügig – vergleichsweise.
Die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union
Nach den jüngsten Schiffsunglücken vor Lampedusa muss Europa in der Flüchtlingspolitik endlich umsteuern. Das wäre gar nicht so schwierig – den politischen Wille vorausgesetzt.
Interview zu Lampedusa-Flüchtlingen in Hamburg
Für Pastor Sieghard Wilm ist es ein „Akt der humanitären Nothilfe“: Seine evangelische Sankt Pauli Kirche hat 80 Flüchtlinge aufgenommen, die sich von Libyen über Lampedusa nach Hamburg durchgeschlagen haben. Ein Gespräch über die breite Unterstützung aus der Bevölkerung und die unnachgiebige Haltung des Senats.
Interview mit der Publizistin und Anwältin Seyran Ateş
„Man kann zu einem Land nicht nur Gefühle entwickeln, weil es die Heimat ist, in der man geboren wurde“, schreibt Seyran Ateş in ihrem neuen Buch Wahlheimat. „Sondern auch, weil es die Heimat ist, für die man sich wegen ihrer Verfassung entschieden hat.“ Die Berliner Rechtsanwältin türkischer Abstammung plädiert dafür, auch Menschen mit Migrationsgeschichte als Einheimische anzunehmen.
Ein Filmprojekt über afrikanische Flüchtlinge auf Malta
Sie fliehen unter Einsatz ihres Lebens aus Bürgerkriegen und Not. Mit letzter Kraft erreichen sie einen Zipfel Europa – und werden mit Widerwillen empfangen. Flüchtlinge auf Malta: Die Freiburger Ethnologin Ulrike Kübler hat sie besucht und dreht über drei von ihnen einen Film.
Flüchtlinge in Griechenland
Griechenland ist zum Haupteinfallstor für Flüchtlinge in die Europäische Union geworden und ist damit gnadenlos überfordert. Nun bekommt das Land Unterstützung der anderen EU-Staaten – allerdings nicht bei der menschenwürdigen Unterbringung und fairen Behandlung der Schutzsuchenden, sondern bei deren effektiver Abwehr.
Roma in Freiburg
Nicht nur Frankreich: Auch Deutschland will seine 12.000 geduldeten Roma lieber heute als morgen loswerden. Das traditionell tolerante Freiburg setzt sich dagegen für ein Bleiberecht ein – doch das ist nicht die ganze Geschichte.
Die Kita als Anlaufstelle für Familien mit Migrationshintergrund
Der Kindergarten kann einen wichtigen Beitrag zur Integration von Migrantenfamilien leisten – wenn die Familien ihre Kinder überhaupt hinschicken. Und vorausgesetzt, dass deutsche Kinder dieselbe Kita besuchen wie ausländische.
Interview mit der Bremer Bildungsforscherin Yasemin Karakasoglu
Ausländische Kinder besuchen einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge seltener die Kita als ihre deutschen Altersgenossen. Ulrike Schnellbach fragte die Bildungsforscherin Yasemin Karakasoglu nach den Gründen und danach, was Politik und Gesellschaft tun können, um die Integration im Kindergarten zu verbessern.
UN-Kinderrechtskonvention
Nach zwei Jahrzehnten soll die UN-Kinderrechtskonvention nun endlich auch in Deutschland ohne Einschränkung gelten – zumindest theoretisch. Ob Flüchtlingskinder davon tatsächlich profitieren, muss sich erst noch zeigen. Ein Kommentar.
Muslime in der CDU
Niedersachsen hat die erste muslimische Ministerin: die türkischstämmige Aygül Özkan, CDU. Doch gleich nach ihrer Nominierung löste sie parteiinternen Streit aus. Wie willkommen sind Muslime wirklich in der Union? Ulrike Schnellbach fragte Bülent Arslan, den Vorsitzenden des Deutsch-türkischen Forums in der CDU Nordrhein-Westfalen.
Leben im Flüchtlingswohnheim
Die irakische Familie Khudeida lebt zu sechst auf 26 Quadratmetern: Vater, Mutter und vier mehr oder weniger pubertierende Kinder. Neben ihren beiden Zimmern im Flüchtlingswohnheim steht ein Raum leer, verriegelt. Das zusätzliche Zimmer könnte Entspannung bringen, es steht der Familie aber nicht zu.
Das Bleiberecht für Flüchtlinge droht zum Flop zu werden
Die "Altfallregelung" von 2007 sollte langjährig geduldeten Flüchtlingen ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland sichern. Doch sie ist weit weniger großzügig als gedacht – und läuft zum Jahresende aus. Das große Zittern hat schon wieder begonnen.
Die START-Stiftung: Eine Chance für begabte Migrantenkinder
Wo wäre Arsalan Moradi-Chargari heute, wenn es die START-Stiftung nicht gäbe? Vielleicht, sagt der Student der Wirtschaftswissenschaften zögerlich, "vielleicht hätte ich das Abitur geschafft. Aber ich glaube nicht, dass ich studiert hätte." Der gebürtige Iraner hat's mithilfe eines START-Stipendiums geschafft – und ist heute ein Vorbild für andere Einwandererkinder.
Die Regisseurin Gülsel Özkan thematisiert das Flüchtlingselend in der Ägäis
Als Kind wollte Gülsel Özkan Anwältin werden. Die Deutsche kurdischer Abstammung ist dann zwar Filmemacherin geworden, aber irgendwie trotzdem eine Anwältin. Ihre Filme erzählen von Menschen, deren Schicksal gerne übersehen wird. Zum Beispiel von Flüchtlingen, die zwischen Griechenland und der Türkei hin und her geschoben werden und dabei in höchste Not geraten.
Interview mit der Zuwanderungsexpertin Rita Süssmuth
Die CDU-Politikerin Rita Süssmuth plädiert für eine stärkere Verzahnung von Arbeitsmigration und Flüchtlingsschutz. "Unter den Flüchtlingen gibt es genauso viele Qualifizierte wie bei den Arbeitsmigranten", sagt sie. "Wer tausende von Kilometern überwunden hat und schrecklichen Strapazen ausgesetzt war, der hat ganz große Stärken."
Leben ohne Aufenthaltsrecht
Es ist eigentlich kein Leben, sagt der Kurde, der aus Angst vor Abschiebung untergetaucht ist. "Du lebst nicht frei. Du kannst keine Zukunftspläne machen. Du verdächtigst alle, dass sie dich anzeigen wollen. Du gehst mit Angst zur Arbeit. Aber ohne Arbeit ist es noch schlimmer."
Die „Stadtteilmütter“ von Neukölln
Sie locken Einwanderer-Familien aus der Isolation und tragen sehr effektiv zur Integration in einem Berliner Problemkiez bei: die „Stadtteilmütter“ von Neukölln, die Migrantenfamilien aufsuchen. Mit einer bunten Tasche voller Informationen über Gesundheit, Erziehung und Mediennutzung.
Soziales & Sozialpolitik
Psychotherapie mittels Beziehungsarbeit
Wenn die Basler Psychotherapeutin Franziska von Känel ihre Patientinnen und Patienten sieht, findet echte Begegnung statt – die Grundlage dafür, dass sich ein Mensch entfalten und psychisch gesunden kann.
Psychoscope 1/2018
Martina N. hat 60 Kilo abgenommen und ist damit nicht nur glücklich
Figur, Gewicht: ein Lebensthema für Martina N., 53 Jahre alt, Mutter eines erwachsenen Sohnes und berufstätig in der Altenpflegebranche. Sie wurde dick, als sie vier Jahre alt war, und blieb es bis vor wenigen Jahren. Dann musste sie abnehmen, um nicht ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Sie brauchte lange, bis sie sich in ihrem veränderten Körper wieder zuhause fühlte. Wie sie den Prozess erlebt hat, erzählte sie Ulrike Schnellbach.
Interview mit Katharina Gruber über den Film „Körpergeschichten. Vier Frauen – vier Wege“
„Ich habe erfahren, dass es auch einen eigenen Wert haben kann, dicker zu sein“, resümmiert die Freiburger Regisseurin Katharina Gruber, die einen Film mit übergewichtigen Frauen gedreht hat. „Und ich habe erfahren, in was für einer Welt Menschen leben, die nicht den Normen entsprechen – mit welchen Klischees, mit welcher Missachtung sie konfrontiert sind.“
Die internationalen Hilfsorganisationen in der Kritik
Die Menschen spenden, die Hilfswerke helfen. Doch was ist, wenn die Hilfe mehr schadet als nützt? Das fragt die Autorin Linda Polman in ihrem Buch „Die Mitleidsindustrie“. Für Organisationen wie das Internationale Rote Kreuz oder Ärzte ohne Grenzen ist die Kritik an ihrer Arbeit nicht neu – aber immer wieder eine Diskussion wert.
Jürgen Lieser von Caritas international zu den Vorwürfen von Linda Polman
Der langjährige stellvertretende Leiter von Caritas international, Jürgen Lieser, verteidigt die Arbeit der Hilfsorganisationen in den Krisenregionen der Welt. Selbst wenn die Hilfe bisweilen den Falschen nützt: Was wäre die Alternative – die Hilfe abziehen?
Eine Messie erzählt
Elke Schmiedel ist Messie – oder sie war es. So genau lässt sich das nicht sagen. Es ist ohnehin nur der sichtbare Teil ihrer Probleme, die sie mithilfe einer Therapeutin nun Stück für Stück angeht. Und siehe da: Auch die Messie-Thematik löst sich nach und nach auf.
Stefan Krastel pflegt seine Mutter zuhause
„Die meisten Menschen wollen im Alter zuhause bleiben“: Das weiß Stefan Krastel und pflegt deshalb seit zwölf Jahren seine behinderte Mutter zuhause. Dafür musste der Offenburger Friseurmeister seinen Beruf aufgeben und sein komplettes Vermögen aufbrauchen. Jetzt lebt er von Hartz IV und setzt sich für bessere Bedingungen für pflegende Angehörige ein.
Eine Kenianerin berichtet über ihre Genitalverstümmelung
Weinen war verboten: Dass die Kenianerin Naomi als Kind beschnitten wurde, war für ihre traditionell lebende Familie eine Selbstverständlichkeit. Ein Fest würde es sein, versprach ihre Mutter. Heute ist Naomi 26 Jahre alt und selbst Mutter einer Tochter. Der will sie das grausame Ritual der Beschneidung um jeden Preis ersparen.
Früher Tanzlehrer, heute Tanzlehrerin
Wer Viviane Amann zum ersten Mal sieht, ist leicht irritiert. Sie trägt figurbetonte Glockenröcke und enge schwarze Shirts, unter denen sich ihre kleine Brust abzeichnet, Zehen- und Fingernägel lackiert. Doch die Hände sind eher grob, der Kopf ist groß, das Gesicht hat herbe Züge. Und die Stimme ist eindeutig zu tief für eine Frau. Die 57-jährige Tanzlehrerin aus Freiburg war die längste Zeit ihres Lebens ein Mann.
„Tanner geht“: Ein außergewöhnliches Buch über Sterbehilfe
Der Autor: Wolfgang Prosinger, 60 Jahre alt und Zeitungsredakteur. Der Protagonist: Ulrich Tanner, 51 Jahre alt, erkrankt an gleich drei furchtbaren Krankheiten und entschlossen, sein Leben bei Dignitas in der Schweiz würdig zu beenden. – Die Geschichte eines empathischen Protokolls über das Ende eines Lebens.
„Bilder, die bleiben“: Ein Dokumentarfilm über einen selbstbestimmten Umgang mit dem Sterben
Gesine Meerwein, geboren 1959, gestorben an Gebärmutterkrebs am 7. April 2005. Zusammen mit ihrer Freundin Katharina Gruber hatte sie die Idee entwickelt, einen Film über das Sterben zu drehen – an ihrem eigenen Beispiel. „Wir danken Gesine, dass sie uns diesen Film anvertraut hat“, sagt Regisseurin Gruber heute, drei Jahre später. „Das ist wie ein Geschenk.“
Interview mit Katharina Gruber und Gisela Tuchtenhagen über „Bilder, die bleiben“
„Wir wollen erreichen, dass sich möglichst viele Menschen mit ihrer Vergänglichkeit auseinandersetzen, so dass der Tod nicht über uns kommt wie das Blaue vom Himmel“, sagt die Kamerafrau Gisela Tuchtenhagen. Die Regisseurin Katharina Gruber ergänzt: „Wir zeigen, wie man selbstbestimmt mit dem Sterben umgehen kann und wie ein liebevoller Abschied aussehen kann.“
Ein Tag im Leben einer Altenpflegerin
„Wir schauen, dass die Bewohner gut versorgt sind, ob eine Leistung nun bei der Pflegestufe vorgesehen ist oder nicht“, sagt die Altenpflegerin Marlene mit herausforderndem Blick. Es ist zum Beispiel nicht vorgesehen, dass alte Menschen im Rollstuhl in den Garten geschoben werden, damit sie in der Sonne sitzen können. Im Müllheimer Elisabethenheim geschieht das trotzdem.
Integrativer Hotelbetrieb am Fuß des Schwarzwalds
Im Hotel- und Gaststättenbetrieb „Himmelreich“ arbeiten Behinderte und nicht behinderte Fachkräfte gleichberechtigt zusammen. „Wir sind allerdings kein Schutzgärtlein“, stellt der Leiter klar, die Behinderten müssen ihre Leistung bringen. Dabei helfen ihnen viele – und gemeinsam schaffen sie es mit viel Spaß. Jetzt hat eine angegliederte Berufsakademie ihren Betrieb aufgenommen, die weitere Menschen mit Behinderung ausbildet und Nachahmer ermutigen soll.
Leben mit Hartz IV
Renate Wehrle musste in ihrem Leben zahlreiche Rückschläge verkraften. Und doch rappelt sie sich immer wieder auf – zuletzt mit einem Hartz-IV-Job, den sie als reines Glück empfindet: Die Arbeit ist das Zweitwichtigste in ihrem Leben.
Familienleben
Winterurlaub im Berner Oberland
Mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau ist Skifahren viel mehr als ein sportliches Vergnügen – und doch ist die Weltcup-Abfahrt der Höhepunkt.
Badische Zeitung, 27. März 2015
Protokoll einer lebenslangen Liebe
Gerlinde Ajiboye Ames hat nach 40 Jahren ihre Jugendliebe wiedergefunden. Dazwischen liegt ein schweres Leben, das sie gebeutelt hat – und gestärkt.
Reise-Reportage
Mit kleinen Kindern drei Monate lang durch den Westen der USA reisen – ein Abenteuer mit viel Zeit und wenig Ablenkung, das die Stimmung entspannt und die Familie zusammenbringt, wie man es sonst wohl selten erlebt. Nachhaltig? In einem ganz eigenen Sinn: ja.
Eric Breitinger hat ein Buch über Adoptierte geschrieben. Ein Protokoll
„Vertraute Fremdheit“ heißt das Buch des Journalisten Eric Breitinger, der selbst im Alter von zweieinhalb Jahren zu einer Pflegefamilie kam. Wie viele Adoptierte machte er sich später auf die Suche nach seinem Vater – und entdeckte nicht nur, dass beide dieselbe Nase haben.
Protokoll einer Nierenspende
"Ich wollte kein Held sein", sagt Wolf S., der seiner Frau eine Niere spendete. "Ich hätte ihn nie darum gebeten", sagt Anneliese S., die das Geschenk ihres Mannes annahm. Für beide Partner eine schwierige Entscheidung, eine schwere Operation – und seither sechs geschenkte Jahre ohne Dialyse. Wie Wolf und Anneliese S. diese Geschichte erlebt haben, erzählen sie in getrennten Interviews.
Die Zilskes kommen ihrem Ziel immer näher: ein möglichst selbständiges Leben für Lily und Marie
Vieles, was sich Martina und Helmut Zilske für ihre adoptierten Töchter Lily und Marie vorgenommen haben, haben sie auch geschafft. Die beiden Mädchen mit Down-Syndrom entwickeln sich positiver, als viele Außenstehende es für möglich gehalten hätten. „Ein Fulltime-Job“, räumt der Vater ein. Die Mutter findet „da schon gar nichts Besonderes mehr dran.“ Ein erneuter Besuch nach sieben Jahren.
Ein Besuch bei einer außergewöhnlich normalen Familie
Das Ehepaar Zilske aus Leichlingen hat sich freiwillig etwas aufgehalst, vor dem sich die meisten fürchten: Es hat zwei Mädchen mit Down-Syndrom adoptiert. "Unsere Töchter sind eine Lebensaufgabe", sagt der Vater. Die Mutter räumt ein: "Wir hätten uns nicht jede Behinderung zugetraut."
Männer und Erziehung
Sie machen sich rar und sind deshalb heiß begehrt: Männer in der Erziehung. Vielen Jungen fehlen Vorbilder, an denen sie sich orientieren und reiben können. Aber auch Mädchen profitieren von männlichen Bezugspersonen. Was machen Männer in der Erziehung eigentlich anders als Frauen? Eine Spurensuche.
Beruf und Familie
Wasser auf die Mühlen traditioneller Familien-Ernährer: Eine Studie bestätigt wieder einmal, dass sich Vollzeitarbeit und Familie kaum vereinbaren lassen. Nur: Die Frage ist falsch gestellt.
Die Diskussion um die „Herdprämie“
Wer macht die Familienarbeit? Die Frauen. Und wer bezahlt sie? Niemand. Aber würde ein Erziehungsgehalt überhaupt zu mehr Gerechtigkeit und Partnerschaftlichkeit führen?
Geschlechtergerechtigkeit aus Männersicht
Was Frauen wollen, ist bekannt – nämlich alles, mindestens aber „die Hälfte des Himmels und der Erde“. Was aber will der Mann? Will er ein „neuer Mann“ sein? Oder ist ihm die traditionelle Rollenaufteilung lieber? Bei diesem Thema geht es um Männer, es geht auch um Frauen – und es geht um die Kinder.
Leben mit Drillingen: eine logistische Herausforderung
Michaela Bartz wollte ein zweites Kind, sie träumte von der Kleeblatt-Familie mit Tochter und Sohn. Als der Arzt ihr eröffnete, dass sie Zwillinge bekommen würde, war sie am Boden zerstört. Beim nächsten Arztbesuch waren drei Babys zu sehen. Aber Michaela jammerte nicht mehr.
Dies & das
Die Ranch Auberge du Hinterberg in den Vogesen
Ich weiß nicht, wie oft wir schon zum Bäckeroffa-Essen ins Elsass gefahren sind. Das Ritual ist immer dasselbe – und wir freuen uns jedes Mal wieder wie Kinder beim Öffnen eines Geschenks
Interview mit Judith Roth, die ausprobiert hat, was ethisch korrektes Konsumieren bedeutet
Gar nicht so einfach, das Konsumverhalten an ethischen Maßstäben auszurichten. Die 19-jährige Judith Roth, Schülerin einer Freiburger Waldorfschule, hat es versucht – und dabei eine Menge über sich und ihr Umfeld gelernt.
Eine Heldengeschichte
Kassem Karimi versteckte das nationale Filmarchiv Afghanistans vor dem vernichtenden Zugriff der Taliban. Damit setzte der Tontechniker sein Leben aufs Spiel. Nach dem Ende der Taliban-Schreckensherrschaft wurde Karimi als Held gefeiert. Doch in Kabul ist er bis heute in Lebensgefahr.
Interview mit Alia Ciobanu, die ihr Abi ohne Schule schaffte
Alia Ciobanu hat sich nach der 11. Klasse von der Schule abgemeldet und dem Verein
methodos angeschlossen, um zusammen mit Gleichgesinnten in Eigenregie aufs Abitur zu lernen. Ein Gespräch mit der heute 21-jährigen Studentin über den Umgang mit der Freiheit, die überraschende Freude am Lernen, Konflikte in der Gruppe und die Schwierigkeit, einen Lehrer zu entlassen.
Eine Liebenserklärung an Freiburgs Vorzeigeviertel Vauban
… aber sonst ganz prima: Der Freiburger Vorreiterstadtteil Vauban wird viel bewundert und manchmal belächelt. Jenseits der Klischees entdecken Besucher aus aller Welt einen liebens- und lebenswerten Stadtteil, geprägt von ökologischem Pioniergeist und sozialer Experimentierfreude. Wer das Glück hat hier zu wohnen, zieht so schnell nicht mehr weg.
Buchbesprechung: „Storytelling für Journalisten“ von Marie Lampert und Rolf Wespe
Ein Fachbuch als Reiselektüre? Kann Spaß machen, wenn es so abwechslungsreich geschrieben ist, voller Beispiele und praktischer Tipps, in einer schönen, bildhaften Sprache – kurz, wenn es dem eigenen Anspruch gerecht wird: Storytelling für Journalisten, geschrieben von Marie Lampert und Rolf Wespe, gelesen im Urlaub in Istanbul, rezensiert für den „
djv-Blickpunkt“, das Magazin des Deutschen Journalisten-Verbands Baden-Württemberg